Sunday, February 26, 2012

Solidarität mit der CNT-IAA an der Complutense Universität und Nationalbibliothek in Madrid


Am 25. Februar besuchten Mitglieder der ZSP-IAA eine kulturelle Veranstaltung im Warschauer Staszica Palast, die von der spanischen Botschaft, dem spanischen Kulturministerium und dem Cervantes Institut organisiert worden war. Wir entschlossen uns zu diesem Schritt aufgrund der Anwesenheit von Personen aus der spanischen Regierung und einiger Redebeiträge von Angehörigen der Complutense Universität in Madrid, wo unsere GenossInnen für bessere Arbeitsverhältnisse, Verträge für Lehrbeauftragte, ein Ende antigewerkschaftlicher Repressionen, die Wiedereinstellung eines entlassenen Genossen und die Aufhebung der finanziellen Einschnitte im Bildungsbereich kämpfen.


Wir hatten ein Banner, das wir direkt am Treppenaufgang aufhängten, so dass es alle BesucherInnen sehen konnten. Auf den Flugblättern, die wir verteilten, erklärten wir in Polnisch und Spanisch die unterstützenswerten Forderungen unserer GenossInnen an der Complutense Universität und der Nationalbibliothek in Madrid. Beide Institutionen beherbergen Gewerkschaften der CNT-IAA, die gegen prekäre Arbeitsverhältnisse, Kürzungen im Kultur- und Bildungswesen und gegen Kommerzialisierung und Privatisierung kämpfen.

Die ZSP hat diesen Monat bereits Protestbriefe über die Situation an der Universität versandt und bereitet momentan informelle Aktionen über die Situation an Spaniens Nationalbibliothek vor. Von den GenossInnen der Universitäts-Gewerkschaft sind Berichte über Budgetkürzungen und Dekapitalisierung zu hören. Gleichzeitig steigt die Anzahl der prekär Beschäftigten. Die Gewerkschaft hatte für die Anerkennung von Lehrbeauftragten als reguläre Angestellte der Universität gekämpft, woraufhin einige Mitglieder entlassen worden sind. Sie fordern eine reguläre Anstellung der ArbeitnehmerInnen und ein Ende der Ausbeutung.

Wir unterstützten mit der Aktion die Forderungen und verwiesen dabei auf unsere Situation in Polen, die noch schlimmer ist, da neben dem riesigen Berg prekärer Arbeitsverhältnisse, die Arbeitsverhältnisse der regulären ArbeitnehmerInnen genauso furchtbar sind. Die ZSP engagierte sich vor einigen Jahren für verschiedene Doktoranden, welcher der Universität mit Streik gedroht hatten. Sie übten ganz normale Tätigkeiten aus, doch insbesondere nach den Veränderungen, die der Bologna-Prozess mit sich brachte, behandelte man sie wie StipendiatInnen und nicht wie ArbeiterInnen. Ihr Gehalt lag weit unter dem Mindestlohn. Sie lehrten, forschten und arbeiteten an der Universität, verdienten aber viel weniger als ihre StudentInnen, die nebenher für McDonalds arbeiteten.

Bei unserer Aktionen verwiesen wir ebenso auf die Kämpfe an der Nationalbibliothek in Madrid, eine weitere kulturelle Bildungsanstalt, in welcher die CNT-IAA vertreten ist. Die Bibliothek beschäftigt über 400 ausgelagerte ArbeiterInnen illegal, wobei große Mengen Geld an Mittelsmänner fließen und nicht an die ArbeiterInnen selbst. In einigen Fällen geht bis zur Hälfte des Lohnes an die Vermittler, während die ArbeiterInnen mit einem miserablen Gehalt und prekären Arbeitsverhältnissen klar kommen müssen. Die GenossInnen an der Nationalbibliothek kämpfen für reguläre Arbeitsverhältnisse, einige wurden entlassen. Die Sektionen der CNT-IAA fordern deren Wiedereinstellung und ein Ende des Outsourcing.

Die ZSP-IAA unterstützt beide Kämpfe; diese kleine Aktion war ein Zeichen der Solidarität. Wir zeigten Analogien zu den Problemen in Polen auf, doch hier gibt es nur wenig Bewußtsein dafür und kein Widerstand. Unsere Arbeit in diesem Bereich wird fortgesetzt und wir luden die anwesenden Leute zu unseren bevorstehenden Aktionen gegen die Schließung von öffentlichen Schulen ein. Ob Madrid oder Warschau, das Problem ist das gleiche und daher auch dessen Lösung: Selbstorganisation der ArbeiterInnen und Widerstand! Solidarität mit den GenossInnen in Madrid!

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